neuropsychisch orientiertes Training

Hirnleistungstraining

Eine Therapie kann notwendig sein bei Einschränkungen in der Alltagsbewältigung durch Störungen des Gedächtnisses, der Aufmerksamkeit, Konzentration, Ausdauer, psychomotorisches Tempo und Qualität. Der Handlungsfähigkeit und des Problemlösens infolge neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen (z. B. Schädelhirntrauma, zerebrale Blutungen, Demenz, Hirninfarkten, Psychosen, Depressionen). Betroffene Menschen können durch ergotherapeutisches Hirnleistungstraining ihre Funktionen wieder verbessern bzw. einen fortschreitenden Krankheitsprozess verzögern. Ziel ist es, die eigenständige Lebensführung so weit wie möglich zu erhalten.

Die Fähigkeit des Gehirns, Informationen zu speichern, ermöglicht komplexes Denken und Handeln.

Die menschlichen Fähigkeiten bauen ganz wesentlich darauf auf, Informationen kurzzeitig oder über Jahrzehnte zu speichern. So sind wir in der Lage über konkrete Gegebenheit nachzudenken und vorausschauend zu handeln. Wir beziehen Informationen aus der Vergangenheit und steuern so durch Erinnerung unser zukünftiges Verhalten auf komplexe Weise. Da das Gedächtnis von besonderer Bedeutung für unser Leben ist, machen sich Störungen, wie sie nach Hirnschädigung häufig auftreten, in den verschiedenen Alltagsbereichen bemerkbar. Eine Störung des Gedächtnisses führt bei manchen Betroffenen trotz erhaltener Denkfähigkeit zu völliger Hilflosigkeit.
Durch Hirnleistungstraining, das sich an den Lebensbedürfnissen der Patienten orientiert, kann eine Verbesserung des Gedächtnisses erreicht werden.

Es kann jeder Gedächtnisaspekt unterschieden werden:
Das Arbeitsgedächtnis wird benötigt um wenige Informationen für Sekunden zu behalten und zu bearbeiten (z. B. bei einem wichtigen Gespräch).

Das Gedächtnis über erworbenes Wissen wird benötigt, um auf den Inhalt von bewusst vorhandenem Wissen zugreifen und abrufen zu können.

Das Altgedächtnis dient dazu, die bemerkenswerten Inhalte von länger zurückliegenden Erlebnissen sich bewusst zu erinnern.

Das Langzeitgedächtnis dient dazu neues Wissen, neuer Information zu erwerben und aktuelle Informationen z. B. aus Seminaren, Medien, Gesprächen sich zu merken und langfristig zu speichern.

Das vorausschauende Gedächtnis dient zur Verwirklichung von Handlungsabsichten.

Das in tieferen Strukturen liegende Bewegungsgedächtnis dient dazu motorischer Abläufe zu lernen (z. B. das Schwimmen, Fahrrad fahren etc.) und mit neuen Bewegungssituationen vertraut zu werden.

Die Alltagsprobleme und deren Bewältigung stehen im Mittelpunkt einer alltagsorientierten Ergotherapie.

Die Ziele sind: Die Verminderung von Problemen, die aus der Gedächtnisstörung allein oder deren Zusammenwirken mit anderen Störungen entstehen und damit eine größtmöglichste Autonomie und Wohlbefinden ermöglichen.

Der Therapieerfolg und das Ausmaß der Konsequenzen, welche Gedächtnisstörungen haben können, hängt von einer Reihe von Faktoren ab.

Hierzu zählen: Art und Schweregrad der Gedächtnisstörung

Erinnerungslücken
Störungen des Gedächtnisses heißen Amnesien. Sie können Gedächtnisinhalte betreffen, die vor der Schädigung angelegt wurden (retrograde Amnesie) oder die Aufnahme von Informationen vom Zeitpunkt der Schädigung an (anterograde Amnesie). Meistens liegen gemischte Formen vor. Die Ursache kann eine Verletzung oder Vergiftung des Gehirns sein. Auch nach schweren psychischen Belastungen können Amnesien auftreten. Manche dieser Störungen gehen wieder vorüber.

Das zentrale Problem der meisten Patienten mit Gedächtnisstörungen besteht darin, neue Informationen ins "Langzeitgedächtnis" einzuspeichern und diese später abrufen zu können (anterograde Amnesie). Darüber hinaus treten oft auch Störungen beim Erinnern von Gedächtnisinhalten auf, die vor der Hirnschädigung aufgenommen wurden (retrograde Amnesie). Dabei können sowohl Erlebnisse als auch erworbenes Wissen betroffen sein. Viele Patienten haben auch Störungen des Arbeitsgedächtnisses. Ihnen gelingt es nicht mehr wie gewohnt, mehrere Informationen kurzfristig im Überblick zu halten und damit zu arbeiten.

Schon leichte Störungen von Gedächtnisfunktionen können dazu führen, dass ein Beruf nicht mehr ausgeübt oder ein Bildungsziel nicht erreicht werden kann. Bei schweren Störungen kann sogar die Selbstständigkeit im privaten Alltag in schwere Mitleidenschaft gezogen werden.

Therapeutische Wirkung

  • Wiederherstellung und Verbesserung der selektiven und geteilten Aufmerksamkeit

  • Merkfähigkeit

  • Orientierung zu Raum, Zeit und Ort

  • Reaktionstempo. -zeit und -geschwindigkeit

  • sprachlogisches und numerisches Verständnis

  • visuelle und auditive Wahrnehmungsverarbeitung

Therapeutische Ziele

  • Verbesserung und Erhalt der Selbstversorgung

  • Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewältigung

  • Entwicklung und Verbesserung des situationsgerechten Verhaltens und der zwischenmenschlichen Beziehung

  • Entwicklung und Verbesserung der Realitätsbezogenheit

  • Entwicklung und Verbesserung von Problemlösungsstrategien

  • Entwicklung und Verbesserung von Handlungsplanung

  • Erlangung der Grundarbeitsfähigkeit

Leistungen

  • Hirnleistungstraining mit Realitäts- und Biografiebezug

  • Hirnleistungstraining mit speziellen und adaptieren Programmen

  • Hirnleistungstraining am PC mit spezieller Therapiesoftware

  • neuropsychologisches Hirnleistungstraining

  • handlungsorientiertes Training der kommunikativen Fähigkeiten, auch am PC

  • Training zur Verbesserung des Lernverhaltens und der Grundarbeitsfähigkeit

  • Belastungserprobung

  • Bio- und Neurofeedback

Wie können Sie zu uns kommen?

Ergotherapeutische Behandlung erfolgt nach ärztlicher Verordnung.

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben, rufen Sie uns einfach an.

Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Unsere Telefon Nr. 07541 - 68 90

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