Kindliche Hörentwicklungsstörung

Hörverarbeitungsstörungen

Wenn der Hör- und Spracherwerb verspätet beginnt oder zu langsam bzw. unvollständig ausfällt, spricht man von einer gestörten oder verzögerten Hör- und Sprachentwicklung. Hierbei kann es zu Störungen auf allen sprachlichen Ebenen und der Hörentwicklung kommen:
Wir unterscheiden in unserer Vorgehensweise den wichtigen Unterschied zwischen dem peripheren Hören und der zentralen Hörverarbeitung.

Ursachen

Die internationale Forschung befasst sich schon seit geraumer Zeit mit den im Hörbereich angesiedelten Ursachen eines verzögerten Aufbaues von Laut- und Schriftsprache. Es wurde nachgewiesen, dass eine wesentliche Ursache eines verzögerten Aufbaues von Laut- und Schriftsprache in der zeitlichen Verarbeitung von Sinnesreizen, und zwar vor allem in der zentralen Hörverarbeitung der Betroffenen, zu suchen ist.

Weitere medizinische Ursachen sind:

  • Erbliche Faktoren

  • Frühkindliche Erkrankungen (z. B. Hirnhautentzündung)

  • Rötel-Infektion der Mutter während der Schwangerschaft

  • Sauerstoffmangel während der Geburt

  • Häufige Mittelohrentzündungen

Wichtige auditive Fähigkeiten

  • Auditives Ortungsvermögen

  • Tonhöhen-Unterscheidungsvermögen

  • Phonematische Diskrimination

  • Auditive Ordnungsschwelle

  • Auditiv-motorische Umsetzung

Auditives Ortungsvermögen

Darunter verstehen wir, die Fähigkeit Richtungsunterschiede einer Schallquelle wahrzunehmen. Sie liegt im Blickfeldbereich bei 2 Winkelgraden, seitlich bei 10 Winkelgraden und hinten bei 5 Winkelgraden. Dank dieser Fähigkeit sind wir in der Lage, aus einem Störlärm eine gewünschte Schallquelle herauszuhören und zu verstehen. Es ist die aus dem visuellen Bereich bekannte Figur-Grundwahrnehmungsfähigkeit.

Wie können Sie zu uns kommen?

Ergotherapeutische Behandlung erfolgt nach ärztlicher Verordnung.

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben, rufen Sie uns einfach an. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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Tonhöhen-Unterscheidungsvermögen

Menschen, die gut hören, können mindestens Tonhöhenunterschiede zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tönen von 1 ... 2 % wahrnehmen. Kinder mit einer zentralen Hörverarbeitungsstörung können dagegen sehr selten einen Halbtonschritt, häufig sogar nicht einmal einen Ganztonschritt und manchmal sogar nicht einmal eine kleine Terz in dieser Weise voneinander unterscheiden.

Phonematische Diskrimination

Hier meinen wir das Laut-Unterscheidungsvermögen, welche gleichbedeutend mit der Wahrnehmungs-Trennschärfe ist. Die Wahrnehmungs-Trennschärfe ist die Fähigkeit jedes Menschen, ähnlich klingende Laute voneinander zu unterscheiden. Herkömmlich wird sie häufig mit sogenannten Minimalpaaren, wie beispielsweise "Tanne-Kanne" oder "Nagel-Nadel", überprüft. Deutlich aussagekräftiger ist ein Wahrnehmungs-Trennschärfe-Test mit sinnfreien Wörtern, weil er einen Rückgriff auf den lexikalischen Wortschatz des Kindes ausschließt.

Auditive Ordnungsschwelle

Die Ordnungsschwelle ist diejenige Zeitspanne, die zwischen zwei Sinnesreizen mindestens verstreichen muss, damit wir sie getrennt wahrnehmen und in eine Reihenfolge, also eine Ordnung, bringen können. Die auditive Ordnungsschwelle liegt etwa ab dem neunten Lebensjahr zwischen 30 ... 40 Millisekunden, bei Sechsjährigen etwa um 60 Millisekunden. Bei sprachauffälligen Kindern ist sie zumeist um das Zwei- bis Dreifache verlangsamt. Messen lässt sich die Ordnungsschwelle mit dem Brain-Boy Universal, einem handlichen Gerät mit kindgerechter Bedienung. Wir benutzen den Brain-Boy Universal PROFESSIONAL (BUP). Für dieses Testsystem steht eine standardisierte Normdatenausgabe zur Verfügung.

Auditiv-motorische Umsetzung

Es wurde nachgewiesen, dass eine zentrale Hörverarbeitungsstörung bei Kindern nur dann ganz erhebliche Schwierigkeiten beim Umsetzen eines Metronomtaktes in synchrones Fingertapping haben, wenn sie aufgefordert werden, denselben Finger - z. B. den Zeigefinger - beider Hände abwechselnd genau im Takt zum Metronom zu benutzen. Das auditiv-motorische Koordinationsproblem zeigt die basale Problematik Hörverarbeitungsstörungen.

Hörverarbeitungsstörung - was ist das?

  • Das Kind ist von manchen Tätigkeiten leicht ablenkbar.

  • Seine Kurzzeit-Merkfähigkeit ist nicht altersentsprechend.

  • Plosivlaute (b, d, g, k, p, t) werden nicht exakt unterschieden.

  • Das Kind hat oder hatte einen verzögerten Lautsprachaufbau.

  • Das Lesen und das (Recht-) Schreiben sind beeinträchtigt.

  • Zudem sind manche motorischen Funktionen beeinträchtigt.

  • Es ist geräuschempfindlich und schon durch leise Geräusche ablenkbar.

  • Seine auditives Ortungsvermögen (sein Richtungshören) wirkt beeinträchtigt

  • Seine Tonhöhen-Diskrimination ist nicht altersgerecht entwickelt.

  • Seine Artikulation klingt vor allem unter Belastung stark verwaschen

  • Komplexere mündliche Anweisungen versteht es oft nur zeitverzögert

Therapie

Unsere Fähigkeit Gehörtes zu verstehen ist vereinfacht an dieser umgekehrten Pyramide dargestellt. Ganz unten liegen die sogenannten Grundfertigkeiten, die unbewusste, automatisierte Analyse des zeitlichen Ablaufs und der Tonhöhe des Gehörten. Dann folgen die Laute bis hin zu Wörtern und Sätzen.
Wir sind in der Lage die wichtigsten auditiven Tests bei verzögerter Entwicklung von Laut- und Schriftsprache durchzuführen, zu analysieren und differenziert zu behandeln.

Wie können Sie zu uns kommen?

Ergotherapeutische Behandlung erfolgt nach ärztlicher Verordnung.

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben, rufen Sie uns einfach an.

Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Unsere Telefon Nr. 07541 - 68 90

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